Für Außenwandkonstruktionen mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) und vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) gab es bis dato für die Bemessung des Schallschutzes methodisch und bedingt durch zu wenig allgemein zugängliche Daten nur grobe Abschätzungsmöglichkeiten (ÖNORM B 8115-4, ÖNORM EN ISO 12354-1).
Im Branchenprojekt Schall.HOCH.bau beschäftigte sich ein Konsortium aus dem Bauakustik Netzwerk mit der Entwicklung eines geeigneten Vorhersagemodells zur genaueren Prognose des Schallschutzes von ein- und mehrschaligen Außenwandkonstruktionen.
In einer zeit- und materialsparenden Abfolge führten die Partner im Projekt systematisch Untersuchungen im Akustiklabor durch, die eine frequenzabhängige Datengrundlage lieferten. Dabei wurde auch der immer wichtiger werdende tiefe Frequenzbereich (unter 100 Hz) berücksichtigt sowie die Streuungen der Kennwerte der untersuchten Bauprodukte untersucht, um geeignete Unsicherheitsbeiwerte für die Planungsprognose ableiten zu können. Auf dieser Basis konnten die Wissenschaftspartner Rechenmodelle für Außenwände mit WDVS und VHF entwickeln. Empirische Modelle wurden dabei mit Erkenntnissen aus physikalischen Modellen ergänzt.
Mit den Projekt-Erkenntnissen ist nun eine wesentlich flexiblere und deutlich genauere Bemessung des Schallschutzes von Außenwänden aus Ziegelmauerwerk bzw. Beton mit WDVS und VHF möglich. Daraus resultiert ein ressourcenschonenderer Materialeinsatz. Gemeinsam mit einer zeitgemäßen Datengrundlage liefern die Projektergebnisse nun die Voraussetzungen für allgemein anwendbare Planungswerkzeuge. Eine Einbindung in bestehende Bauphysik-Softwareprodukte ist nun ein weiterer möglicher Schritt.
Projektlaufzeit: 11/2017 – 09/2020
Finanzierung und Unterstützung
Schall.HOCH.bau wurde mit Mitteln der FFG gefördert (www.ffg.at). Die Kofinanzierung erfolgte durch die Unternehmenspartner.