Der vorliegende Endbericht fasst die wesentlichen Erkenntnisse und Mechanismen zusammen.
Nachfolgende Themenbereiche wurden im Projekt untersucht und damit den Projektpartnern eine Basis zur Weiterentwicklung ihrer Konstruktionen in die Hand gegeben.
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Zum Planungstool für Stoßstellen im Holzmassivbau
1. Stoßstellen im Holzmassivbau
Eine wesentliche Kenngröße in der Planung von Gebäuden und zur Prognose der Flankenübertragung von Tritt- und Luftschall in der Normenreihe ÖNORM EN ISO 12354-2 ist das Stoßstellendämm-Maß Kij. Dazu sind einige Planungswerte publiziert. Allerdings bietet keine der derzeit verfügbaren Datenquellen eine ganzheitliche Betrachtung der am Markt zur Verfügung stehenden wesentlichen Lager und Verbindungsmittel. Die durch das Projekt erzielten Ergebnisse bieten diesen Überblick und erlauben durch gleichbleibende Prüfstands-Bedingungen (Geometrie, Anregung, Messpositionen, etc.) einen direkten Vergleich der unterschiedlichen Messergebnisse des Stoßstellendämm-Maßes.
Frequenzabhängig wurden untersucht:
- Einfluss des Materials zur Entkopplung
- Einfluss der Pressung der elastischen Zwischenschichte auf das Stoßstellendämm-Maß
- Einfluss des Materials der elastischen Zwischenschicht auf das auflastabhängige Stoßstellendämm-Maß
- Einfluss von Entkopplungsmaßnahmen im L-Stoß
- Einfluss von Verbindungsmitteln
- Einfluss von Entkopplungsmaßnahmen im Verbindungsmittel
Hinsichtlich Einzahlwerte wurden untersucht:
- Einfluss des Materials zur Entkopplung
- Einfluss der Materialstärke
- Lastabhängigkeit von elastischen Lagerungen
- Einfluss des Verbindungsmittels
- Einfluss des Verbindungsmittelabstands
- Einfluss von Entkopplung von Verbindungsmitteln
- Einfluss der Auflast auf Verbindungsmittel
2. Stoßstellen im Holzrahmenbau
Für den Leichtbau (Bauteile des Typs B gemäß ÖNORM EN ISO 10848-1) ist die Bestimmung der Körperschallnachhallzeit nicht zuverlässig möglich. Daher ist es nicht möglich, Stoßstellendämm-Maße für Bauteilknoten aus solchen Bauteilen wiederholbar mit ausreichender Genauigkeit zu messen. Die Kenngröße, welche in ÖNORM EN ISO 12354-2 zur Berechnung des Norm-Trittschallpegels unter Berücksichtigung von Flankenübertragungswegen verwendet wird, ist die normalisierte richtungsgemittelte Schnellepegeldifferenz.
Diese Berechnungsmethode ist für den mineralischen Massivbau seit vielen Jahren etabliert und es gibt normierte Prognosemodelle für dessen Eingangsgrößen. Die Anwendbarkeit der ÖNORM EN ISO 12354-2 im Holzrahmenbau ist aus der Sicht der Autoren noch nicht gesichert und gehört zu den derzeit aktuellen Fragestellungen der Wissenschaft.
Die in dem Projekt durchgeführten Arbeiten stellen diese Anwendbarkeit anhand des Vergleichs des gemessenen und nach EN ISO 12354-2 prognostizierten Norm-Flankentrittschallpegels Ln,f zur Diskussion.
Es konnte gezeigt werden, dass für einen T-Stoß in Holzrahmenbauweise eine Berechnung des Norm-Flankentrittschallpegels zur Berücksichtigung der Flankenübertragung in der Planungsphase auf Basis der normalisierten richtungsgemittelten Schnellepegeldifferenz mit einer ausreichenden Genauigkeit (Abweichungen <3 dB) möglich ist.
3. Stroh im Holzbau
Ebenfalls im Projekt untersucht wurde die bauakustische Performance von Holzrahmenwandkonstruktionen mit Einblasstroh und Strohballenwänden.
Vor Projektbeginn existierten zu den Einflüssen der Materialeigenschaften von Stroh als Hohlraumbedämpfung in Holzriegelaufbauten bzw. zur Strohballenbauweise generell keine allgemein gültigen publizierten Ergebnisse. Das gegenständliche Projekt, hatte u.a. das Ziel diese Eigenschaften (z.B. erhöhtes Flächengewicht) und das gewonnene Potential in anderen bauphysikalischen Eigenschaften innerhalb des Schallschutzes zu quantifizieren und die Auswirkungen des Einsatzes von Bio-Stroh als Einblasdämmung und als Ballenware für die bauakustische Performance von Außen- und Trennbauteilen zu optimieren.
4. Holzbalken- und Brettsperrholzdecken
Zuletzt widmete sich das Projektkonsortium einem Vergleich der trittschalldämmtechnischen Wirksamkeit von Trockenestrichsystemen. Untersucht wurden im Projekt unterschiedliche Systemaufbauten mit variierenden Trittschalldämmplatten, Auflastplatten und Schüttungen.
Zudem wurde ein parallel zum Projekt entwickeltes entkoppeltes Abhängesystem von Deckenuntersichten als Alternative zu Federschienen erprobt, welches stapel- und damit im Sinne der Vorfertigung mit der Decke transportfähig ist.
Details sind dem Endbericht zu entnehmen. Bei Interesse hinsichtlich weiterführender Informationen wenden Sie sich an die Projektpartner.